F3F Eastbourne 2014

Die Anreise von Stuttgart nach Calais zur Fähre und weiter nach Eastbourne verlief absolut reibungsfrei.
Die Fähre wurde trotz 9 Stunden fahrzeit perfekt erwischt.
Durch den starken Wind (und den damit hohen Wellengang) dauerte die Überfahrt jedoch nicht 1:30h sondern 2:30h. Dazu dann noch 1h Zeitverschiebung und schwupps, war es 20 Uhr bis wir endlich am Hotel ankamen.

Apropos Hotel, wir als England-Neulinge reisten natürlich mit einem ganzen Bündel an vorurteilen und klischees an. Diese werden alle in Eastbourne bedient :D
Die normalen Gäste im "Hotel" haben vermutlich alle schon im 1. Weltkrieg gedient. Die abende werden mit Bingo und Paartanz, begleitet von einer 1-Mann-Kapelle, verbracht.
Bei allem klischee bleibt aber festzustellen, daß alle sehr glücklich waren, was man sooo nicht unbedingt bei uns vorfindet...
Engländer nennen Eastbourne sinngemäß "... die Stadt, in die man kommt um Gott zu treffen."

Aufgrund der Architektur in Eastbourne sieht man gut, daß früher Geld vorhanden war, mittlerweile nagt der Verfall jedoch schon an vielen Gebäuden...

Am Freitag ging es dann für uns "Schwaben" (Siggi Schedel, Thorten und mich) schon früh hoch auf den Long Man um uns etwas zu aklimatisieren.
Bei Windgeschwindigkeiten um 20m/s konnten sehr schnelle Zeiten geflogen werden. Als dann gegen 13 Uhr die anderen kamen waren wir schon bereit für eine Pause welche mit Mittagessen und den Wocheendeinkäufen verbracht wurde sowie einem kleinen Mittagsschläfchen auf dem Supermarktparkplatz - der Wind zehrte bereits jetzt an uns...
Gegen 16 Uhr bestiegen wir erneut den Longman für einen 2. Stint. Dieser entsprach dem ersten, mit dem Unterschied, daß wir schon wussten wie und wo wir fliegen mussten...

Zum Laden der Modelle wurde der frisch erworbene Reiseadapter (GBR/EU) eingeweiht. Gut, daß wenigstens die Spannung passte ;)
Abendessen in der Pizzeria kostete ~25€ p.P. ohne schnikschnak...
Kulturprogramm fand gemeinsam mit den Schweizern in einem Pub bei Live-Musik statt.

Am Samstag, dem 1. Wettbewerbstag, wurde nach dem Breefing gewartet bis der regen und die tiefen Wolken abgezogen waren. Der erste Start war dann bei 22m/s Avg. gegen 12:30 Uhr.
Die Strecke war aus unserer Sicht 10m zu weit links aufgebaut, so daß man nicht wie im Training die linke Wende der Hangkontur folgen konnte sondern weiter fliegen mußte obwohl der Hang bereits anstieg.
Dieser Umstand bereitete nicht nur uns verwender an der A-Linie, sondern erhöhte insgesamt die mögliche Flugzeit.
Im laufe des Tages wurde der Wind immer stärker. Der Hang trug dadurch immer schlechter und gleichzeitig wurde das fliegen immer schwieriger.
Durch einen Unfall auf dem Wanderweg wurde der 4. Durchgang zu lange unterbrochen und mußte neu gestartet werden.
Dies war besonders für mich sehr ärgerlich, da ich eine traumhafte 37s als erster Starter vorgelegt hatte und die bis zum Unfall geflogenen Starter deutlich über 40s geflogen sind...
Als der Durchgang wieder gestartet wurde war der Wind jenseits 100km/h. Ich vermisste noch mehr meine fehlenden 500g zum FAI-max in meinem Modell und konnte nur noch eine 44s fabrizieren. Gott sei dank wurde auch direkt nach meinem Flug der Durchgang abgesagt und der Tag für beendet erklärt.

Modellverluste: Was ich beobachten konnte war ein Pace, der, nachdem er während des fluges den Boden touchierte, sich die Flächen vom Rumpf lösten und dann in wilden Rollen im Lee einschlug sowie ein anderes Modell das beim start (!) den Verbinder aus der Fläche riss. Diese Einzelteile verabschiedeten sich dann mit 100km/h Airspeed gerade nach hinten...
Beim landen wurden wohl auch einige Modell beschädigt, insbesondere Leitwerksverbinder und LDS-Servohebelverzahnungen wurden geopfert.
Ich selbst verlor einen Splint der rechten WK-Anlenkung. Da dies erst unmittelbar vor dem Start auffiel wurde Snapflap deaktiviert und die WK festgetapet (danke an Markus Meissner).
Die so geflogene 46s war ja immer noch besser als eine "0" zu kassieren :)

Nach dem Tag im Wind war den meisten Teilnehmer abends doch schon sehr der Stecker gezogen...

Der Sonntag startete bereits zügig gegen 11 Uhr (ich durfte zum 3. mal den 4. Durchgang starten :rolleyes: )
Der Wind stand mit 20m/s cross von links auf der Strecke. A-Base rechts...
Die von mir vorgelegte 42s überdauerte beinahe den halben Durchgang. Oberste priorität lag auf der rechten Wende sowie bereits darin, beim Aus-/Einflug sich nicht zu weit ausserhalb der Strecke versetzen zu lassen und mit schwung nach links zu fliegen, da der Flug gegen den Wind die herausvorderung war.
Wir kamen damit relativ gut klar. Thorsten tat sich etwas schwer mit der linken Wende und mußte quasi immer nachdrücken, was er aber stets gut löste.
Durch den zügigen ablauf konnten weitere 4 Durchgänge bis 15:30 Uhr geflogen werden.

Modellverluste gab es wohl reichlich beim Landen. Die meisten Piloten bestiegen den "Landeberg" bis zur spitze (was vom Veranstalter empfohlen wurde) und fanden dann dort das Lee :rolleyes:
Ein Rotmilan soll wohl sehenswert (erfolglos) versucht haben einen Zaun zu durchdringen...
Wir landeten stets problemlos unten am Landehang wo er noch laminar angeströmt war...

Nach der Siegerehrung ging es für einige (incl. uns) wie beim Cannonball-Rennen zurück nach Dover auf die Fähre welche dann auch noch tatsächlich pünktlich erreicht wurde :)
Wir sind die Nacht komplett durchgefahren und waren dann gegen 05:30 Uhr endlich in Stuttgart. Was für ein Höllentripp nach einem ganzen Tag am Hang :eek:

Anbei noch ein paar Bilder die ich dieses Wochenende gemacht habe.

 

Parkplatz Longman

Breefing Samstag

Pilotenlager Samstag

Siggi & Thorsten

Strecke Sonntag

Pilotenlager Sonntag

Ergebnissliste

Teamergebnisse

Schnellste Runden

 

 Ergebnisse im Detail: http://f3xvault.com/?action=event&function=event_view&event_id=322

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